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Monte Brento, Via Speranza

Grande Placconata, Via Della Speranza (900m, VI A1, 18SL), H.Grill, F. Kluckner 2002
Die Route führt durch den linken Teil der Grande Placconata


Der Zustieg von San Giovanni führt durch den Wald über Forstwege bis zum richtigen !
Abzweig (2.) in einer Rechtskurve, der zum Abstieg durch das Gemäuer der Cima all Coste führt.
Jetzt quert man unter den Felsen zum Einstieg der Speranza (ca. 1,5 h).
Tipp: schafft man den Durchstieg ist man froh, wenn das Auto oben in San Giovanni steht !!
Die Route ist ausreichend mit Haken gesichert, ebenso die Standplätze mit Doppelbolts. 
Wir hatten nur eine böse Überraschung, ausgerechnet in der schwersten (15.) SL.
Da hatte jemand tatsächlich den BH abgesägt ! Es gibt eben auch unter Kletterern Volltrottel (Idiota) !
Überwiegend Platten, die Route ist unschwer zu finden, da markante Stellen gut zu erkennen sind. Wir hatten 2 x 70m Seile dabei, um für den Fall auch schnell wieder runterzukommen.
Die "Rampe" (8.SL) ist als Schlüsselstelle ausgewiesen, was ich aber nicht nachvollziehen kann. Den Clou haben die Erstbegeher ganz oben eingebaut, sozusagen als "übersichtlichen" Abschluss... ;-)
Gut kletterbare u. gesicherte Schlüsselstelle in der 8.SL (Blick aus der Route)
Typische Standplätze, hier mit Wasserspülung für schwitzende Füsse :-)
 Platten ohne Ende...
Geniale Tief - und Fernblicke !
 Die Headwall - die Route wird zunehmend steiler, was das Auge einem nicht verrät, dafür die Schwerkraft!
Die Platte mit dem abgesägten Bohrhaken. Für Kurzfüßler: ein Reichweitenproblem !
Die Traverse vor der letzten, überhängenden! Seillänge
So siehts von unten aus - der Überhang ist da, wo die Blümchen blühen. Tip: man sollte nicht vergessen beim letzten Zug durch die Beine zu schauen - der Blick ist auf 900m frei :-) Danke Heinz und Florian !!
Und so siehts der Sichernde !
Statt Gipfel gibts zur Belohnung ein Büchlein in einer Extra-Holzkiste.
Wie gesagt: der Rettungsdienst steht nach 9 Std. in San Giovanni nebst Trinken und Essen, Grande Finale !


1 Kommentar:

michaelknoll hat gesagt…

Danke für den ausführlichen Bericht. Wir sind davon inspiriert gestern in die Tour eingestiegen und haben einige "positive" Veränderungen festgestellt:

* Alle Stände sind jetzt mit mindestens einem soliden Ring, meistens mit zusätzlichem Bolt ausgestattet. Zur Not kann also abgeseilt werden. Wegen Steinschlag und verwinkelter Routenführung aber wirklich nur zur Not.

* Die Haken in der 15. Länge sind alle wieder vorhanden, insgesamt scheinen im Verhältnis zum Grill-Topo einige (Bohr-)Haken dazu gekommen zu sein.

* Die Ausstiegslänge kann fast komplett A0 geklettert werden, damit sehr entschärft.

* Es sollte auf Grund des vielen losen Gesteins nicht in die Tour eingestiegen werden, wenn eine Seilschaft vorausgeht.

* Man benötigt ein 60m Seil, weil eine Länge volle 60m und eine zweite Länge mehr als 50m hat. Wir hatten ein 50m Halbseil und mussten improvisieren.

* Wir haben den Zustieg vom Sonnenplatten-Parkplatz benutzt. Von da in 1:40 zum Einstieg. Hier sollte man nicht auf die Rampe zum Einstieg der Boomerang klettern, sondern unten im Kies bleiben, sonst steigt man ohne Haken mitten in die Tour ein.

* Für den Abstieg komplett runter nach Dro haben wir 3h gebraucht. Ziemlich blättrig-rutschiges Vergnügen im unteren Teil und nach 9h Kletterei durchaus noch mal anstrengend.

Insgesamt eine schöne Tour mit eineigen losen Passagen, die aber das Gesamterlebnis nicht trüben. Der alpine Charakter ist nicht zu unterschätzen - wesentlich anspruchsvoller als die Sonnenplatten gleich nebenan.